Die Vorsorgeuntersuchung verfolgt zwei Ziele:
Erstens soll verhindert werden, dass Krankheiten entstehen, indem ein Gesundheitsrisiko rechtzeitig erkannt und reduziert wird. Zweitens sollen Krankheiten in einem möglichst frühen, noch gut therapierbaren Stadium entdeckt werden, um bessere Heilungschancen zu erreichen.
Ein Schwerpunkt der Vorsorgeuntersuchung liegt auf Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Diese Krankheiten zählen bundesweit zu den häufigsten Todesursachen. Erhebungen der Statistik Austria zufolge erleiden in Österreich jährlich rund 12.000 Menschen einen Herzinfarkt. Ungefähr die Hälfte der Betroffenen stirbt an den Folgen. Die Krebserkrankungen nehmen mit ca. 25 Prozent den zweiten Platz in der Reihenfolge der Todesursachen ein. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist auch, die Häufigkeit von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen und die Todesfälle zu senken.
Laut dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger trägt die Vorsorgeuntersuchung einen wesentlichen Anteil an der in den letzten Jahrzehnten gestiegenen Lebenserwartung: Als die Vorsorgeuntersuchung 1974 in Österreich eingeführt wurde, lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen bei ungefähr 75 Jahren und jene der Männer bei 67 Jahren. Heute leben Frauen durchschnittlich um sieben und Männer um acht Jahre länger.
Auch bei einzelnen Erkrankungen zeigt sich die Wirksamkeit der Vorsorgeuntersuchung. Seit der Einführung einer einfachen Abstrichuntersuchung (PAP-Abstrich) konnte die Sterblichkeitsrate bei Gebärmutterhalskrebs in den letzten zwei Jahrzehnten um 50 Prozent gesenkt werden. Darüber hinaus hat die frühzeitige Behandlung von Bluthochdruck dazu beigetragen, dass die Todesfälle durch Schlaganfall seit 1980 um 45 Prozent zurückgegangen sind.
Die Schwerpunkte des Untersuchungsprogramms der Vorsorgeuntersuchung liegen auf der Früherkennung und Prävention (Vorbeugung von Krankheiten) bestimmter Krankheiten. Das Untersuchungsprogramm umfasst:
Früherkennung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich Todesursache Nummer eins. Laut Statistik Austria sterben pro Jahr ungefähr 32.000 Menschen (43 Prozent der Sterbefälle) an den Folgen dieser Erkrankungen. Die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – insbesondere für Herzinfarkt – sind erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte, Übergewicht und Rauchen.
Zur Früherkennung einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems wird bei der Vorsorgeuntersuchung ein individuelles Risikoprofil erstellt. Dabei werden die Lebensgewohnheiten (zum Beispiel Rauchen oder Alkoholkonsum) mit körperlichen und internistischen Werten – wie Gewicht oder Blutdruck – in Beziehung gesetzt. Daraus ermittelt die Ärztin oder der Arzt, wie hoch das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung ist.
Früherkennung von Risikofaktoren für Stoffwechselerkrankungen
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) zählt zu den häufigsten Stoffwechselkrankheiten und hat sich in Österreich mittlerweile zu einer Volkskrankheit entwickelt. Laut der Österreichischen Diabetes Gesellschaft sind bereits zwischen sieben und acht Prozent der österreichischen Bevölkerung von Diabetes betroffen, wobei ein Großteil der Betroffenen an Typ-2-Diabetes leidet. Lange Zeit unbehandelt kann Diabetes zu schweren Folgeschäden führen. Dazu zählen beispielsweise Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose oder diabetisches Fußsyndrom. Umso wichtiger ist Diabetes - Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen.
Aus diesem Grund ist das Screening nach Diabetes mellitus ein wesentlicher Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung. Um das Diabetes-Risiko zu beurteilen, prüft die Ärztin/der Arzt die Krankengeschichte und fragt nach Diabetes-Fällen in der Familie. Mithilfe der Blutzuckermessung können Krankheiten, die mit einem zu hohen oder zu niedrigen Blutzuckerspiegel einhergehen, diagnostiziert werden, so zum Beispiel Diabetes mellitus.
Früherkennung häufiger Krebserkrankungen
Krebserkrankungen sind mit ca. 19.000 Sterbefällen pro Jahr die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Die Früherkennung einer Krebserkrankung macht den Einsatz von Therapieverfahren möglich, die weniger belastend sind als Therapien von fortgeschrittenen Krebserkrankungen.
Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wird Frauen ab dem 18. Lebensjahr bei der Vorsorgeuntersuchung der sogenannte PAP-Abstrich (Krebsabstrich) empfohlen.
Früherkennung von Brustkrebs
Die Vorsorgeuntersuchung umfasst für Frauen ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Mammografie (Röntgenuntersuchung der Brust). Weitere Informationen erhalten Sie unter Brustkrebs-Früherkennung neu: Mit System und Qualität.
Prävention von Darmkrebs
Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr können die erweiterte Darmkrebs-Früherkennung in Anspruch nehmen. Sie umfasst – zusätzlich zum jährlichen Hämoccult-Test (Untersuchung des Stuhls auf Blut) – alle zehn Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie).
Prävention von Suchterkrankungen
Das Untersuchungsprogramm legt einen eigenen Schwerpunkt auf die Prävention von Suchterkrankungen. Dabei wird der Konsum von Tabak, Alkohol und Medikamenten erhoben sowie Unterstützung und Hilfe bei der Entwöhnung angeboten.
Prävention von Parodontalerkrankungen
Parodontitis (bakterielle Zahnbetterkrankung) gilt ab dem 30. Lebensjahr als größter Risikofaktor für Zahnausfall. 70 Prozent der Zahnverluste werden durch eine chronische Parodontitis verursacht. Die Erkrankung verläuft oft schmerzfrei und bleibt daher häufig unbemerkt. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, das Risiko für Parodontitis zu erkennen und durch geeignete Vorbeugung den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen.
Prävention von Alterserkrankungen
Bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, wird bei der Vorsorgeuntersuchung ein vermehrtes Augenmerk auf die Hör- und Sehleistung gelegt. Fast ein Drittel der über 65-Jährigen leidet an einer Hörstörung oder Sehbeeinträchtigung. Nachlassendes Hörvermögen wird von vielen Menschen nicht rechtzeitig erkannt. Mit einer entsprechenden Behandlung kann die Lebensqualität erheblich gesteigert werden.
Die Vorsorgeuntersuchung kann auf Kosten der Sozialversicherung einmal jährlich in Anspruch genommen werden. Auch nicht versicherte Personen haben einen Anspruch darauf. Für sie übernimmt die örtlich zuständige Gebietskrankenkasse die Kosten.
Wenn ich Ihr Interesse an einer Vorsorgeuntersuchung geweckt habe, kontaktieren Sie mich unter +43 512 563115 bzw. mittels E-Mail an praxis@dr-pirker.at.
Montag: 08.30 - 12.30 Uhr
Dienstag: 08.30 - 12.00 Uhr und 15.00 - 18.00 Uhr
Mittwoch: 08.30 - 12.30 Uhr
Donnerstag: 14.00 - 18.00 Uhr
Freitag: 08.30 - 12.00 Uhr
Voranmeldung erbeten unter
+43 512 563115 bzw. mittels E-Mail an praxis@dr-pirker.at